BAUMWEISHEITEN
Können Sie sich ein Leben ohne Bäume vorstellen ? Bäume werden älter als wir, waren schon vor uns da und werden noch leben, wenn wir schon längst nicht mehr sind. Wir gehen in den Wald, um Ruhe zu finden, suchen Schatten unter ihren ausladenden Kronen. Der Baum hat von jeher mächtigen Symbolgehalt. Als Sinnbild ist er in vielen Religionen und Philosophien als Lebens- oder Erkenntnisquell vertreten. Er wird verehrt und in Bildern und Skulpturen dargestellt. So gilt der heilige Baum oft als Sinnbild für das ewige Leben, als Hüter der Weisheit, als Schutz- und Kraftquelle. In der Darstellung vieler Mythen werden die Bäume von mächtigen Baumgeistern beschützt.
Wer mehr darüber wissen möchte, kann auf meiner neuen Seite über den Mythos und die Heilkraft der Bäume nachlesen.
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Leben wie ein Baum, einzeln und frei und brüderlich wie ein Wald - das ist unsere Sehnsucht.
Nazim Hikmet türk. Lyriker
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Was ich ihm sage...
Ich gehe mit meinem Sohn ins Freie und zeige ihm einen Baum, lasse ihn die Blätter berühren, das ist ein Blatt, sieh her, es ist grün, es hat Adern, so ist es geformt, greif´s an. Er berührt das Blatt, und der Zweig zittert mit. Dicke Händchen greifen ungestüm und zärtlich nach dem, was ich ihm zeige. Ich lasse ihn barfuß auf dem Boden stehn, diese Erde spüren, braune Erde und Kiesel, festen Lehm; Samen haben es schwer, darin Wurzeln zu fassen, erst Sand und Blätter, Zweige und Dünger machen den Boden fruchtbar. ...Das alles sage ich ihm.
Simon J. Ortiz
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Wie mag in einem rechten Sturm ein Baum zum Gefühl seiner selbst kommen!
Wie wunderbar ist eine Birke im Sturm! Wie göttlich graziös! Wie unsagbar malerisch!
Christian Morgenstern
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Ein Baum spiegelt das Sein. Er wandelt sich. Verändert stellt er sich selbst wieder her. Und bleibt immer der gleiche.
Indianische Weisheit
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Ob auch die Stunden uns wieder entfernen ... wir sind immer zusammen im Traum, wie unter einem aufblühendem Baum. Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen und von uns reden wie Sterne von Sternen. Alle lauten Worte verlernen, wie unter einem aufblühenden Baum.
Rainer Maria Rilke
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Gehe aufrecht wie die Bäume, liebe dein Leben so stark wie die Berge, sei sanft wie der Frühlingswind, bewahre die Wärme der Sonne im Herzen, und der große Geist wird immer mit dir sein.
Indianische Weisheit
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Ich will
mit den Bäumen reden,
mit den Steinen fühlen;
den Himmel schützen,
die Erde heilen;
mit dem Kopf fühlen,
mit dem Herzen denken...
Unbekannt
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Die Kraft des Gedankens ist unsichtbar wie der Same, aus dem ein riesiger Baum erwächst; sie ist aber der Ursprung für die sichtbaren Veränderungen im Leben der Menschen.
Leo Tolstoi
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Geh barfuß und fühle die Erde unter Deinen Füßen. Umarme einen Baum, leg Deine Wange an seine Borke und sprich mit ihm, laut oder in Gedanken ...
Unbekannt
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Geh in den Wald! Da ist es Frühling. Da warten Bäume auf Dich. Herrliche Bäume, die schweigend von der Stille zehren und von dem Saft, der bis in die letzten Zweigspitzen steigt. Da singen die Vögel für Dich. Da ist Ruhe, unsagbarer Frieden.
Phil Bosmans
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Warum erfüllen uns Gräser, eine Wiese, ein Baum mit so reiner Lust ? Weil wir da Lebendiges vor uns sehen, das nur von außen her zerstört werden kann, nicht durch sich selbst. Der Baum wird nie an gebrochenem Herzen sterben und das Gras nie seinen Verstand verlieren. Von außen droht ihnen jede mögliche Gefahr, von innen her aber sind sie gefeit. Sie fallen sich nicht selbst in den Rücken wie der Mensch mit seinem Geist und ersparen uns damit das wiederholte Schauspiel unseres eigenen zweideutigen Lebens.
- Christian Morgenstern -
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Ein Vogel suchte jeden Tag Schutz in den dürren Zweigen eines Baumes mitten auf einer weiten, verlassenen Ebene. Eines Tages wurde der Baum von einem Sturm entwurzelt, so daß der Vogel gezwungen war, hunderte von Meilen zu fliegen, um Unterschlupf zu finden, bis er schließlich zu einem Wald früchteschwerer Bäume kam. Und spontan schloß er daraus: "Wäre der verdorrte Baum stehen geblieben, hätte mich wohl kaum etwas dazu bewogen, meine gewohnte Sicherheit aufzugeben und loszufliegen!"
Antonio de Mello indischer Jesuitenpater
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Wir müssen nur die Bäume pflanzen, die Natur wird dann die farbigen Behänge finden.
Henry D. Thoreau
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Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
(Weisheit der Cree-Indianer)
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Ich bin das Land, meine Augen sind der Himmel, meine Glieder die Bäume,
Ich bin der Fels, die Wassertiefe.
Ich bin nicht hier, um die Natur zu beherrschen oder sie auszubeuten.
Ich bin selbst Natur.
(Squan´na´vai)
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An die Bäume im Winter:
Gute Bäume, die ihr die starr entblätterten Arme reckt zum Himmel und fleht wieder den Frühling herab!
Ach Ihr müsst noch harren, ihr armen Söhne der Erde, manche stürmische Nacht, manchen erstarrenden Tag! ...
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... aber dann kommt wieder die Sonne mit grünendem Frühling euch; nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück ? Harr geduldig, Herz, und birg in die Wurzel den Saft dir! Unvermutet vielleicht treibt ihn das Schicksal empor.
Johann Gottfried Herder
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Willst Du mit einem Baum vertraut werden, dann schau gut hin, was er dir zeigt. Du wirst seinen Reichtum und seine Armut sehen: sein Erwachen und Blühen im Frühling, seine Früchte im Sommer, sein Sterben im Herbst und sein Totsein im Winter. Willst du mit einem Baum vertraut werden, dann vergreife dich nie an seinen Wurzeln, sonst stirbt er für alle Zeiten. So ist es auch mit einem Menschen.
Phil Bosmans
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Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum.
Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn….
Christian Morgenstern
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Weisst du, dass die Bäume reden?
Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst.
Aber die weissen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören.
Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren: manchmal etwas über das Wetter, manchmal über Tiere, manchmal über den Grossen Geist.
(Tatanga Mani, Stoney
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Ich liebe die geraden Alleen mit ihrer stolzen Flucht, ich meine sie münden zu sehen in blauer Himmelsbucht ...
Christian Morgenstern
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Ein gutes Wort ist wie ein guter Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel reichen.
Aus dem Koran
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Der Baum sagt zur Axt: „Du könntest mich nicht fällen, hätte ich dir nicht den Stiel gegeben.“
Aus Armenien
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Starke Menschen sind wie Bäume, die einzeln stehen mit tiefen Wurzeln mit einer Krone, die sich weitet zum schützenden Dach
Annemariie Schnitt
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