Die Zeit der Steine
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Steine sind in der ganzen Welt verbreitet, auf ihnen stehen wir, sie beeinflussen unser Bewußtsein, unsere Denkweise, unsere Sicherheit, unsere Resonanz, obwohl wir sie meistens gering achten. Sie sind interreligiös, interdisziplinär, international, intermedial, nicht dazwischen sondern immer alles, Anfang, Ende und Weg. Sie sind der Klang der Erde, auf ihnen wird die Kirche gebaut, wie Petrus sagt, sie sind die Steine des Anstosses, die Steine der Weisheit, sie sind die Edelgestirne.
Steine zum Klingen bringen In China kennt man das Phänomen des klingenden Steins seit über 3000 Jahren. Dort wird der Stein als heiliges Material verehrt. Der Univ.-Prof. und Konzertpianist Klaus Fessmann hat diese uralte chinesische Klangkunst wieder entdeckt und widmet sich der aussergewöhnlichen Tonkunst mit Steinen. Er zaubert Töne, die man fühlen kann, er versetzt Steine in Schwingungen und entlockt ihnen faszinierende Klänge. Auf diese Weise erweckt er "das Gedächtnis der Erde".
“Wenn die Steine anfangen zu singen, erfüllt ein Hauch wie Atem den Raum. Aus dem Hauch wird ein Ton, an- und abschwellend, der sich immer mehr ausbreitet, bis der tiefe Klang den Boden vibrieren läßt und ein Raunen jeden Winkel erfüllt” .... (FAZ) Mehr dazu: http://www.klangsteine.com/de/home/index.htm
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Manche Wünsche haben wir in der Kindheit begraben, still unter einen Stein gelegt. Lange Zeit haben wir den Stein noch heimlich besucht, bis wir den Wunsch und den Stein endlich vergaßen.
Eines Tages aber kommen wir zufällig an dieser Stelle im Garten vorbei und entdecken: Der Stein lebt, Moos und Gras wachsen darauf.
Theodor Fontane, (1819 - 1898)
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Liebe liegt nicht einfach herum wie ein Stein; wie Brot muß sie gemacht werden, immer wieder und jedesmal frisch.
Unbekannt
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Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als du sie bisher sahst, denn das heißt ein neues Leben beginnen.
Marc Aurel (121-180), römischer Kaiser und Philosoph
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Weil Steine leise sprechen und nur im Flüstertone von ihrem Schicksal künden, vernehmen nur jene diese Stimmen, die auch der Stimme des Windes, der Wolken und der Blumen lauschen und ihnen ihr Geheimnis abgewinnen.
Dr. Carl Peter Fröhling
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So überschlägt sich die Zeit wie ein Stein vom Berge herunter, und man weiß nicht, wo sie hinkommt und wo man ist.
Johann Wolfgang von Goethe, Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann
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Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen tiefen Brunnen geworfen wird: Die Wogen mögen sich glätten, der Stein aber wird auf dem Grund bleiben.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.
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Die Zeit der Steine
Die Zeit der Pflanzen dann kam die Zeit der Tiere dann kam die Zeit der Menschen nun kommt die Zeit der Steine
Wer die Steine reden hört weiß, daß nur Steine bleiben
Wer die Menschen reden hört weiß, es werden nur Steine bleiben.
Erich Fried
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Da sprach Gott, der Herr, zu den Steinen: ”Werdet zu Menschen!“ Da riefen die Steine: ”Herr, wir sind noch nicht hart genug!“
Unbekannt
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In schwarzer Nacht auf schwarzem Stein eine schwarze Ameise. Gott sieht sie.
aus Afrika
Alle Dinge, große und kleine flüssig, trocken, weich und hart, Tiere, Pflanzen, Holz und Steine zeigen Gottes Gegenwart
Dr. jur. Dr. phil. Barthold Hinrich Brockes (1680 - 1747)
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Gott schläft im Stein, träumt in der Blume, erwacht im Tier und lebt im Menschen.
Rabindranâth Tagore (1861 - 1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph
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Aus dem Steine dringt das Leben, aus dem rissigen Gemäuer Blume, Blatt und Baum. Fruchtbar noch im Unfruchtbaren, saugt das Leben, stark und heiter, groß und hell sich mühelos ins Licht hinein.
Dr. Carl Peter Fröhling
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Der Mensch braucht bei den besten Flügeln seiner Phantasie auch ein paar Stiefel für das Pflaster
Jean Paul
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Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing kleine Steine wegzutragen.
Aus China
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Lebenskünstler versuchen, die Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, zu umgehen oder zu überspringen, anstatt sie wegzuräumen.
Mara Thöne
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Aus Steinen, die man mir auf meinen Lebensweg warf, habe ich einen Schutzwall gebaut um meine Seele. Wie wertvoll sie dadurch für mich geworden sind ....
Celine Rosenkind
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Wissen erworben in der Kindheit ist wie eine Inschrift, gemeißelt in Stein, aber Wissen, das man im Alter erwirbt, ist wie auf Wasser geschrieben.
Mohammed (570 - 632) Begründer des Islam
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Oft versteckt sich die Wahrheit unter einem Stein, wie ein Skorpion. Erst wenn man den Stein umdreht, kann man sehen was sich drunter befindet.
Florian Praher
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Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.
Rainer Maria Rilke
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Am Wegrand
Ein glänzender Stein am Wegrand. So klein - und doch so schön. Ich hob ihn auf. Er war so schön! Ich legte ihn wieder zurück und ging weiter.
Calvin O. John
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Freude ist wie ein Stein, der, ins Wasser geworfen, immer größere Kreise zieht.
Adalbert Ludwig Balling
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Wenn Gott Mensch werden konnte, kann er auch Stein, Pflanze, Tier und Element werden.
Und vielleicht gibt es auf diese Art eine fortwährende Erlösung in der Natur.
Novalis
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Der Stein
Ein kleines Steinchen rollte munter Von einem hohen Berg herunter.
Und als es durch den Schnee so rollte, Ward es viel größer als es wollte.
Da sprach der Stein mit stolzer Miene: 'Jetzt bin ich eine Schneelawine'.
Er riß im Rollen noch ein Haus Und sieben große Bäume aus.
Dann rollte er ins Meer hinein, Und dort versank der kleine Stein.
Joachim Ringelnatz
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Sie warfen nach ihm mit Steinen. er lächelte - mitten im Schmerz. Er wollte nur sein, nicht scheinen. Es sah ihm keiner in’s Herz. Es hörte ihn keiner weinen. Er zog in die Wüste hinaus. Sie warfen nach ihm mit Steinen. Er baute aus ihnen sein Haus.
Mascha Kaléko
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Meister Hogen sagte zu einem Mönch:
"Sieh dir diesen Felsbrocken an. Ist er in deinem Geist oder außerhalb?"
Der Mönch antwortete: "Nach der buddhistischen Lehre ist alles Projektion des Geistes, also nehme ich an, daß er in meinem Geiste ist."
Hogen sagte: "Ist es nicht beschwerlich, solch einen schweren Stein mit dir herumzuschleppen?"
Aus dem Zen-Buddhismus
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Verletzende Worte sollten auf Sand geschrieben werden, lobende in Stein gehauen.
Aus Arabien
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Ich starb als Stein und entstand als Pflanze Ich starb als Pflanze und entstand als Tier Ich starb als Tier und ward geboren als Mensch Weshalb sollte ich mich fürchten? Was habe ich durch den Tod verloren?
Dschelal ed-Din Rumi (1207 - 1273), persischer Mystiker und Dichter
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