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Mythos und Heilkraft der Bäume
" Nur wenn Du den Baum liebst wie dich selbst, wirst Du überleben."
- Friedrich Hundertwasser -
Der Baum hat von jeher mächtigen Symbolgehalt. Als Sinnbild ist er in vielen Religionen und Philosophien als Lebens- oder Erkenntnis- quell vertreten. Der wichtigste Baum des Christentums findet sich im Alten Testament: der Baum der Erkenntnis http://de.wikipedia.org/wiki/Baum_der_Erkenntnis
In der Bibel wird der Baum als Symbol des Lebens, der Gesetze und der Schöpfung bezeichnet. Die Mythen fast aller Völker und Religionen befassen sich mit dem Baum als wichtiges Thema. So wird die tiefe Bedeutung des Baumes (innige Beziehung zwischen Mensch und Baum) schon in der altnordischen Liedersammlung „Edda“ aufgeführt. Auch in vielen nordamerikanischen bzw. indianischen Liedern wird der Baum verehrt.
Die keltischen Priester, auch Druiden genannt, bezogen sich in ihrer Namensgebung auf die Eiche. Der Name Druide lässt sich als der Eichen- kundige übersetzen.
Durch seine Verwurzelung stellt der Baum in Baumkulten der griechisch-römischen Antike eine enge Verbindung mit der Erdmutter dar. Auch im Buddhismus wird der Wald als beseelt angesehen, die Bäume werden von Gottheiten bewohnt.
In vielen Kulturen wird der Baum verehrt und auch in Bildern und Skulpturen dargestellt. So gilt der heilige Baum oft als Sinnbild für das ewige Leben, als Hüter der Weisheit, als Schutz- und Kraftquelle. In der Darstellung vieler Mythen werden die Bäume von mächtigen Baumgeistern beschützt, die man als Dryaden bezeichnet.
Viel für seinen Mythos schafft der Baum durch seine lange Lebensdauer. Eine Eiche kann 500 Jahre zum Wachsen benötigen, 500 Jahre zum Leben und dann nochmals ca. 500 Jahre zum Sterben. Angesichts solcher Zeitspannen ist eindeutig, dass Bäume Generationen überdauern und begleiten können.
Wenn wir einen Waldspaziergang machen, werden wir es wohl am ehesten erfahren: Die Stille und Ruhe, die wir dort vorfinden, kann uns neue Kraft und Ausgeglichenheit verleihen. Es gibt viele Arten von Bäumen, jeder hat in seiner Art sowohl seine eigene Ausstrahlung und Symbolkraft als auch seine heilenden Wirkungen in Form des Ganzen oder einzelner Bestandteile.
Geh barfuß und fühle die Erde unter Deinen Füßen. Umarme einen Baum, leg Deine Wange an seine Borke und sprich mit ihm, laut oder in Gedanken ...
Unbekannt
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DER BAUM IN DER NATURHEILKUNDE
Neben seiner mythischen und religiösen Bedeutung hat der Baum auch in der Naturheilkunde eine große Bedeutung. Alte Weisheiten und altes Wissen und dazu neu gewonnene Erkenntnisse erlauben uns heute, viele Heilmittel aus Bäumen und Sträuchern zu gewinnen, die mit der Phytotherapie, Aromatherapie und Homöopathie helfen, unsere Gesundheit zu erhalten und Krankheiten erfolgreich zu behandeln. Sowohl die Traditionelle Chinesischen Medizin als auch schon alte Indianerstämme kannten viele Anwendungsmöglichkeiten von Bestandteilen der Bäume, wie Blüten, Blätter oder der Rinde.
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Ahorn
Frische Ahornblätter haben eine kühlende und abschwellende Wirkung. Daher kann man mit Ahornblättern auch Insektenstiche einreiben. Aus dem Saft von Ahornstämmen gewinnt man Ahornsirup, der von der dickflüssigen Konsistenz her ähnlich wie flüssiger Honig ist und gern zu Pfannkuchen und warmen Waffeln verwendet wird.
Ahornholz ist nicht so hart wie andere Hölzer. Aber man macht daraus Stiele für Arbeitsgeräte, weil das Holz angenehm in der Hand liegt. Holzschnitzer arbeiten ebenfalls gerne mit Ahornholz. Der berühmteste Geigenbauer aller Zeiten, Giacomo Stradivari verwendete Ahorn für den Boden seiner Geigen, weil Ahornholz besonders gut klingt.
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Apfelbaum
Der Apfel ist der „König der Früchte“ und erfreut sich bei jung und alt, bei Gesunden und Kranken einer immer grösser werdenden Popularität. Äpfel vermögen nicht nur den Appetit zu steigern, sondern Durchfälle (geriebene Äpfel) und Wasseransammlungen zu beseitigen, Cholesterin zu senken, Harnsäure abzutransportieren. Apfeltage eignen sich vorzüglich im Rahmen einer Diät zur Gewichtsreduktion.
Baumheilkundliche Anwendung: Der Apfelbaum wirkt sanft und vermittelt ein Gefühl der Fröhlichkeit und Jugendlichkeit. Gerade Menschen, die ihn nötig haben, meiden ihn. Es sind depressive und verbitterte Menschen. Er wird empfohlen bei Hautschwellungen, Geschwüren und Arterienverkalkungen
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Birke
Die Birke zählt zu den besten wassertreibenden Mitteln (Diuretica), die wir kennen. Die Förderung der Harnausscheidung geht ohne Reizung der Nieren vonstatten. Äusserlich wird Birkensaft oder Teer aus Birkenholz in Form von Salben bei Rheuma, Schrunden, Hautentzündungen, Hornhaut, Ekzemen, Flechten angewandt. In der Tiermedizin bei Räude, Hautschäden und Huffäule. Birkenwasser ist auch ein Mittel gegen Schuppen und Haarausfall.
Baumheilkundliche Anwendung: Immer wenn ich Birkenbäume sehe, freue ich mich und ich habe das Gefühl, es kommt Licht in meine Seele. Wer nervös oder infolge bitterer Enttäuschung lethargisch und unbeweglich ist, sollte zur Birke gehen. Die Birke entspannt und beruhigt die Nerven, ausserdem bringt sie wieder Beweglichkeit und Nachgiebigkeit zurück.
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Buche
Die Buche wird bis zu 30 Meter hoch und ist ein verbreiteter Baum in Europa. Die meisten Laubwälder sind von der Buche geprägt.
In der Heilkunde wird die Buche nicht sehr oft verwendet. Als Bachblüte werden die Buchenblüten unter dem Namen "Beech" eingesetzt. Essenzen aus der Buche wirken antibakteriell, schleimlösend hustenstillend und fiebersenkend.
Die Bucheckern werden nicht nur von Wildschweinen gern gefressen, sondern man kann aus ihnen Speiseöl herstellen. Getrocknet und gemahlen kann man sie wie Mehl verwenden.
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Eiche
Die Abkochung von Eichenrinde ist ein uraltes Heilmittel. Schon die alten Germanen verwendeten Buchenlaugen- und Eichenlohbäder. Sebastian Kneipp verordnete Umschläge oder Sitzbäder bei Mastdarmfisteln und Mastdarmvorfall. Innerlich wird die Eichenrindenabkochung bei Durchfallerkrankungen verordnet und äusserlich in Form von Bädern und Umschlägen bei Frostbeulen, Analfissuren und Weissfluss und als Fuss- und Handbad bei Schweissfüssen und Schweisshänden.
Baumheilkundliche Anwendung: Die Eiche wird zur Stärkung eines geschwächten Körpers empfohlen. Erst kürzlich hörte ich von einer Bekannten Folgendes: Immer, wenn sie sich nach einer Krankheit oder Arbeitsüberlastung müde fühlt, geht sie zu einer Eiche und umarmt diese. Schon nach kurzer Zeit verspürt sie eine Kraft in ihren Körper aufsteigen, dass sie es kaum glauben mag.
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Fichte und Tanne
Extrakte von Koniferensprossen, also Nadelgehölzen werden hauptsächlich zur Linderung von Erkältungskrankheiten, Husten, Heiserkeit und als Einreibemittel bei Rheuma und Nervenschmerzen gebraucht.
Baumheilkundliche Anwendung:
Fichte und Tanne bewirken Ruhe und Ausgeglichenheit.
Wer also unruhig, nervös und angespannt ist, sollte zu einer Fichte oder Tanne gehen. Aber auch bei Atembeschwerden sind diese Nadelhölzer hilfreich; sie stärken die Lungen. Allein der Aufenthalt bei diesen Bäumen soll einen durchblutungsfördernden und nervenstärkenden Effekt bewirken.
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Gingko:
Der Gingkobaum sieht nicht nur äußerst attraktiv aus, seine Blätter und Samen bieten ein breites Wirkungsspektrum. Die Blätter wirken gefäßerweiternd, kreislauffördernd und entzündungshemmend, die Samen astringierend, antifungal und keimtötend.
Näheres: Dem Ginkgo habe ich eine spezielle Seite gewidmet, und zwar hier ...>>
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Holunder
Der Name Holunder leitet sich möglicherweise aus der nordischen Mythologie ab, wo der Strauch mit der Unterweltgöttin Frau Holle in Verbindung gebracht wurde.
Dem Holunderstrauch werden sowohl unheilvolle als auch positive Eigenschaften nachgesagt. So galt er als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, schützte vor Feuer und Blitzeinschlag und man sollte unter ihm vor Schlangenbissen und Mückenstichen sicher sein. Auch beherbergte er wohlgesinnte Hausgeister, was den Strauch in vielen Hausgärten heimisch werden liess
Die Blüten und Früchte des Holunders finden vielfach Verwendung in der Volksmedizin und Pflanzenheilkunde. Ab Mai bis in den Juli erscheinen am jungen Holz bis zu 30 cm große, flache Schirmrispen aus vielen Einzelblüten. Ihr frischer, fruchtiger Duft ist unverwechselbar und typisch für den Holunder.Seine Früchte bezeichnet man auch als Fliederbeeren.
Holunder-Extrakte sind ein wirksames Mittel zur Behandlung von Grippe. Die ätherischen Öle mit ihren Aromakomplexen wirken leicht schweißtreibend und schleimlösend. Auch bei Magenbeschwerden wird Holundertee erfolgreich angewandt. Die Früchte haben eine leicht abführende Wirkung. Als Radikalenfänger soll Holunder auch das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs senken.
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Kastanie
Um sich vor Rheuma und Gicht zu schützen, soll man ein paar Kastanien bei sich tragen, so meint es jedenfalls ein alter Volksglaube.
In der Naturheilkunde verwendet man Inhaltsstoffe von Rinde, Blättern, Blüten und Früchten. Kaum eine andere Baumart hat in dieser Hinsicht so viel zu bieten wie die Rosskastanie!
In Notzeiten nahm man sie zur Herstellung von Mehl und sogar als Kaffeeersatz. Als Vieh- und Wildfutter sind Kastanien wegen ihres Stärkegehaltes beliebt. Ihre durchblutungsfördernde Wirkung bei Venenleiden ist allgemein bekannt. So sind Rosskastanien-Zusätze in Salben , Tinkturen oder auch in Badeschaum sehr beliebt. Man verspricht sich Linderung bei Krampfadern, Ödemen, Wadenkrämpfen, Juckreiz, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, aber auch bei Unterschenkelgeschwüren, , Venenentzündung, Hämorrhoiden, Schwellungen und Verletzungen.
Chestnut heißt die Essenz aus Rosskastanien-Knospen in der Bachblütentherapie
as Aufsuchen eines Kastanienbaumes soll „zur Auseinandersetzung mit sich selbst“ führen. Er vermittelt eine stille und angenehme Ruhe und entfaltet eine nervenstärkende Ausstrahlung.
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Kirschbaum
Das saftreiche Fruchtfleisch der Kirsche fördert die Verdauung, den Appetit, hilft beim Abnehmen und strafft eine zu schlaffe Haut. Der Tee aus Kirschenstielen wirkt entzündungshemmend, harntreibend und säureausscheidend. Ein Apotheker im Schwarzwald fürchtete die Kirschenzeit. Er meinte, die Kirschenzeit sei schlecht fürs Geschäft. Warum? Nun, wenn die Leute viel Kirschen essen, dann haben sie weniger Beschwerden und machen um Apotheken einen grossen Bogen.
Wer griesgrämig und traurig ist, der sollte einen Kirschbaum aufsuchen. Dieser Baum bringt Fröhlichkeit, stärkt Herz und Kreislauf.
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Linde Die Linde wurde jahrhundertelang als Mittelpunkt von Dörfern und Städten angepflanzt, sie diente auch als Hof-, Park, Alleebaum und kam in Mischwäldern vor. Unter Linden fanden Feste und Versammlungen statt, aber auch das Dorfgericht und die Linde gilt daher, wie die Eiche, als Gerichtsbaum. Sie wurde auch als Friedensbaum gepflanzt
Arzneilich wird die Lindenholzkohle bei Blähungen, Darmkatarrhen infolge Vergiftungen oder Infektionen verwendet. Der Tee ist sehr beliebt bei Husten, Katarrhen der Atemwege, bei fieberhaften Erkältungskrankheiten, bei denen eine Schwitzkur angebracht ist, bei Krampfzuständen des Magens und Darms, Nervosität, Schlafstörungen bei Kindern.
Die Linde ist besonders gehetzten, unruhigen und unkonzentrierten Menschen zu empfehlen. Wer sich einige Minuten unter einen Lindenbaum setzt, der verspürt eine Beruhigung.
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Magnolie
Pflanzenextrakte aus Magnolien helfen gegen Mundgeruch. Sie töten Bakterien im Speichel ab, die den unangenehmen Atem verursachen.
Ausserdem soll Magnolienextrakt nach der TCM Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen entgegenwirken.
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Platane
Die ca. 500 Jahre alte Platane des Hippokrates soll noch immer in Kos stehen.
Früher verwendete man die Früchte in Wein getrunken bei Schlangenbissen und Skorpionstichen; die Blätter und die Rinde bei entzündlichen Geschwülsten, die Blätter bei Augenkrankheiten und die Rinde auch bei Zahnschmerzen.
Die Früchte der Platane sind kleine rauhe, harte Kugeln.
Die Rinde ist hellbraun bis grau. Die Borke blättert in dünnen Platten ab und hinterlässt so das typische Mosaik aus hellen und dunklen Flecken. Ihr Holz wird u.a. gern zum Klavierbau genommen..
Die Blätter können im Frühjahr gesammelt und getrocknet werden . Sie haben eine adstringierende, augenheilende und wundheilende Wirkung. Kompressen aus frisch zerstossenen Blättern beruhigen entzündete Augen.
Tee aus Platanenblättern hilft gegen Durchfall. Creme mit den Blättern beschleunigt die Wundheilung Gegen Durchfall hilft auch ein Sud aus Platanenrinde, gekocht in Essigwasser, Zahnschmerzen: Spülen und gurgeln mit einem Absud aus der Rinde des Baumes, gekocht in Essig Hernien: Rinde, gekocht in Essig
Blätter und Rinde werden bei entzündlichen Geschwülsten verwendet.
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Pfirsich
Der Pfirsich-Baum wird in China bereits seit über 4000 Jahren kultiviert. Von dort aus gelangten die Pfirsiche über Persien in den Mittelmeerraum.
In China benutzt man Pfirsichbaumzweige zur Vertreibung böser Geister. Kindern hängt man Ketten mit Pfirsichkernen um, damit werden Dämonen vertrieben. Der Verzehr von Pfirsichen soll Liebesgefühle entstehen lassen. Die Japaner verwenden die Äste als Wünschelruten und Zauberstäbe.
Dem Pfirsich werden verschiedene heilsame Effekte nachgesagt. So wirkt er verdauungsfördernd, appetitanregend, erfrischend. krampflösend, sedativ und wurmtreibend und steigert die Nierentätigkeit. Pfirsiche gelten außerdem als Widersacher gegen Stoffwechselgifte.
Die im Pfirsich enthaltenen B-Vitamine wirken hauterweichend und regenerierend. Vielleicht daher die Redewendung von der Pfirsichhaut.
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Schneeball
Die Rinde des Schneeballs wird bis heute als krampflösendes Mittel, insbesondere bei Menstruationsbeschwerden, arzneilich verwendet. Die Früchte sind gekocht für Marmelade oder Gelee verwendbar.
In osteuropäischen Ländern werden die roten Beeren gegen Erkältung in heissem Wasser zerdrückt, mit Honig gesüsst getrunken. Die Beeren werden üblicherweise nach dem ersten Frost geerntet und gelten erst dann als reif, vermutlich werden durch Gefrieren Giftstoffe abgebaut. Ausserdem kristallisiert bei Frost Fruchtzucker aus, der den ansonsten stark säuerlich-bitteren Geschmack überdeckt.
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Weide Weißweide: Die Rinde beinhaltet Salycilat, was sie sozusagen zum Vorgänger der berühmten Kopfschmerztablette macht. Sie wirkt antirheumatisch, entzündungshemmend, fiebersenkend, schweißtreibend sowie schmerzlindernd und antiseptisch. Fertigarzneimittel mit Weidenrindenextrakt werden verordnet bei rheumatischen Beschwerden, fieberhaften Erkrankungen und Kopfschmerzen. In der Volksheilkunde kommen Umschläge, Bäder, Pflaster und Salben mit dem Extrakt bei neuralgischen und rheumatischen Schmerzen, bei Entzündungen, Hauterkrankungen und Fussschweiss zur Anwendung.
Baumheilkundliche Anwendung: Wer wütend und unausgeglichen ist, der sollte die kühlende und erfrischende Weide aufsuchen. Auch Gicht- und Rheumaleidende und Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden suchen Hilfe unter einer Weide.
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Weissdorn
Vom Weißdorn sind vielerlei mythische und rituelle Bedeutungen aus unterschiedlichen Epochen überliefert. Die verschiedenen Namen resultieren aus seiner Verwendung als Heckenpflanze zur Abgrenzung von Grundstücken und aus seiner Kraft, böse Geister abzuwehren oder vor Verhexung zu schützen. Außerdem gilt er als Wohnung der Elfen, weshalb man in früheren Zeiten Stoff-Fetzen und Haar in die Äste des Weißdorn flocht, da dies die Elfen veranlassen sollte, gute Taten am Spender zu vollbringen. Kinderwiegen aus Weißdorn sollen verhindern, dass Kinder von bösen Feen ausgetauscht werden.
Die Früchte des Weißdorns sind roh essbar und schmecken säuerlich-süß, sind allerdings sehr mehlig. Sie können zu Kompott oder Gelee verarbeitet werden und eignen sich dabei zum Mischen mit anderen Früchten, da sie gut gelieren. Gemischt mit anderen Früchten lassen sie sich auch zu vitaminreichem Saft oder Sirup verarbeiten. In Notzeiten wurden die Früchte als Mus gegessen und das getrocknete Fruchtfleisch als Mehlzusatz beim Brotbacken verwendet. Die Kerne dienten als Kaffee-Ersatz.
Die getrockneten Blüten, Blätter und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herzbeschwerden und Kreislaufstörungen angewendet.
Weißdorn ist Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Auch von Indianerstämmen ist bekannt, dass sie bereits Weißdorn verwendeten.
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Bäume als Kraftspender
Bäume können Kraftspender und Krafträuber sein. Als Kraftspender wird besonders die Eiche genannt. In der Türkei gilt beispielsweise der Walnussbaum als Lebenskrafträuber.
„Welcher Baum Kraftspender oder aber Krafträuber ist, ist vom einzelnen Menschen abhängig. So kann auch eine Eiche zum Krafträuber werden, wenn sie missbraucht wird. Im Grunde lässt sich das ganz einfach ausdrücken: Jede Eigenschaft oder Wirkung hat eine ihr entgegengesetzte Wirkung“, so René A. Strassmann in seiner „Baumheilkunde“.
Des weiteren betont er, dass man nicht unbedingt Pflanzenteile verarbeiten muss, da die Baumheilkunde mit dem lebenden Wesen des Baumes heilt. „Sie heilt mit der Kraft, die den Baum zu dem wachsen lässt, was er ist.“ Der Autor betont, man solle durchaus auch eine Zwiesprache mit dem Baum halten.
René A. Strassmann empfiehlt folgende Vorgehensweise: Man geht zu seinem Baum. Die Fussspitzen berühren den Stamm und die Arme umfassen den Baum. Wichtig ist, dass man sich unbeobachet fühlt und nicht unter einem inneren und äusseren Druck steht. Der Baum wird dann ganz langsam wahrgenommen. „Als Lebewesen vermittelt er uns Kraft, Stille, Ruhe, Sammlung, aber auch Traurigkeit, Melancholie, alte Erinnerungen, Sorgen und Hoffnungen ... Sein Vermitteln erleben wir im grobstofflichen Organismus als Heilungsprozess“, so der Baumheilkunde-Therapeut. Man kann auch den Kontakt durch einfaches Berühren eines Astes, Blattes oder einer Blüte herstellen. Dies ist besonders bei Sträuchern und Krautpflanzen der Fall. Er empfiehlt auch einen „Sonnentee“ (Teile des Baumes werden in Wasser gelegt und den Sonnenstrahlen ausgesetzt, dann wird dieser Auszug getrunken
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Manchmal fühlt man sich zu einem bestimmten Baum oder Strauch besonders hingezogen, ohne zu wissen warum.
So konnte man beobachten, dass sich Menschen zu einer Espe hingezogen fühlen, die nervös und schreckhaft sind (altbekannt die Redewendung “er zittert wie Espenlaub”). Geschwächte Personen hingegen mit schwachen Nerven oder Atembeschwerden bevorzugen Fichten oder Tannen . Diese bewirken Ruhe und Ausgeglichenheit.
Unruhige und gehetzte Menschen bevorzugen die Linde und ihre beruhigende Wirkung.“
Bäume vermitteln Wohlbefinden und Entspannung. Schon Goethe sprach mit den Bäumen und hatte das Gefühl, mit Freunden zusammen zu sein.
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VOLKSBÄUCHE RUND UM DEN BAUM
Es gibt zahlreiche Volksbräuche rund um den Baum, die auch heute noch praktiziert werden. Sie dienen dazu, Krankheiten, Unglück, Blitzschlag, Hagel und Feuer von Haus und Hof fernzuhalten. Im Schwarzwald werden am Palmsonntag so genannte „Palmen“ in die Kirche gebracht und dort geweiht. Die Palmen bestehen meist aus mehreren zusammengebundenen Haselgerten oder Weidenruten, in denen kunstvoll Stechpalmen, Stechpalmenfrüchte, Lebensbaumblätter und Wacholderzweige eingebunden sind. Wer den schönsten Palmen hat, wird Palmkönig. Nach dem Kirchgang wird der Palmen im Garten oder am Haus aufgestellt. Später kommen Zweige in den Stall, auf den Speicher oder in den Herrgottswinkel. Andere Bräuche werden beispielsweise am Frühlingsanfang, an bestimmten Feiertagen und an Erntedank praktiziert.
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Früher war es Brauch, einen Baum bei der Geburt eines Kindes zu pflanzen. In einigen Ländern wird dieser schöne Brauch heute noch gepflegt.
Auch Tiere begeben sich zu Bäumen Von Tieren kann man eine ganze Menge lernen. Wenn sie sich unwohl fühlen, gehen sie zu bestimmten Pflanzen oder Bäumen. So legten sich beispielsweise Kühe, die Gliederbeschwerden hatten, in Hahnenfuss und verwundete Gemsen wälzten sich in Alpenwegerich
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Sebastian Kneipp empfahl in seinem Buch „So sollt ihr leben!“ Menschen mit schwachen Lungen und solchen, die berufsmässig viel sprechen müssen, eine Lungengymnastik und Spaziergänge. „Man bleibe unterwegs einige Minuten stehen und ziehe ganz langsam, tief Atem holend, die frische Luft ein, halte sie ein wenig in den Lungen zurück und atme sie dann ebenso langsam wieder aus. Am günstigsten geschieht dieses in einem Walde, besonders in einem Fichtenwalde...“
Der Schweizer Heilpflanzenexperte Bruno Vonarburg schrieb in seinem Buch „Natürlich gesund mit Heilpflanzen“ seine Erfahrungen mit Bäumen so: „Jedesmal, wenn Trübsal in mein Haus einkehrt, wenn ich es manchmal nicht mehr aushalte und die Decke über dem Kopf zusammenbricht, mache ich mich frei, gehe in das Grün der Wälder und bringe frische Luft in das wunde Herz, lasse Sonne in die trüben Gedanken hineinscheinen ... Das schweigende Paradies schenkt mir Ruhe, Erholung, Besinnlichkeit, es weckt in mir die Inspiration und die Lebensfreude.“
Über die Tanne bemerkte Vonarburg Folgendes: „Im Tannenbaum steckt Atem, Wärme, Ruhe und Besinnlichkeit, aber auch grosse Heilkräfte für die körperliche Gesundheit des Menschen.“
Der Schweizer Journalist Walter Hess hat eine starke Beziehung zu Bäumen: „Der Anblick und auch das Anfassen von Bäumen tut mir gut, gibt Gelassenheit, vermittelt Ruhe – es sind auch Inspirationsquellen.“
Baumheiltherapeuten sind überzeugt, dass die grüne Medizin der Bäume eine Medizin für Körper, Seele und Geist ist. Es ist eine sanfte Heilweise. Das ganzheitliche Heilen erfolgt mit Baum-Elixieren oder mit dem direkten Kontakt von Mensch zu Baum.
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